WECHSELBESCHWERDEN
Wechseljahre
Jede Frau erlebt die Wechseljahre (Klimakterium) sehr unterschiedlich. Manche haben starke Wechselbeschwerden, bei anderen bleibt die Regelblutung plötzlich aus und tritt nicht wieder ein. Die Wechseljahre sind ein langsam einsetzender Prozess und beginnen bereits viele Jahre vor der letzten Periode.
Wenn wir kleine Veränderungen an uns bemerken, können wir beginnen unser Leben so umzustellen, dass wir genussvoll durch die Wechseljahre gehen können. Wir sind den Veränderungen in dieser Zeit nämlich nicht hilflos ausgeliefert, sondern können selbst viel zu unserem Wohlbefinden beitragen. Mehr dazu unter Wechselbeschwerden lindern.
Shiatsu bei
Wechselbeschwerden
positive Auswirkungen auf Wohlbefinden
Shiatsu wirkt sich insgesamt positiv auf das Wohlbefinden von Frauen in den Wechseljahren aus, was auch die Besserung der Wechselbeschwerden miteinschließt. Während meiner Shiatsu-Ausbildung an der International Academy for Hara Shiatsu in Wien habe ich meine Abschlussarbeit zusammen mit fünf Ausbildungskollegen und -kolleginnen über das Thema Wechselbeschwerden geschrieben. Als Grundlage für die Abschlussarbeit haben wir 18 Frauen über einen Zeitraum von zehn Wochen wöchentlich mit Shiatsu behandelt. Vor der ersten und nach der zehnten Behandlung wurde bei den Frauen das subjektive Empfinden unterschiedlicher Wechselbeschwerden auf einer Skala von 0 (keine) bis 5 (sehr stark) abgefragt.
Shiatsu verringert Wechselbeschwerden
Für die Auswertung wurde für jede Wechselbeschwerde ein Mittelwert der Angaben aller 18 Probandinnen berechnet. Die Daten zeigen nach insgesamt zehn Shiatsu Behandlungen eine Verbesserung bei allen Beschwerden. Die besten Erfolge konnten bei der Verbesserung der Schlafstörungen (von 3 auf 1), bei depressiver Verstimmung (von 2,4 auf 0,8), bei körperlicher und geistiger Erschöpfung (von 2,6 auf 1,4) und bei Gelenks- und Muskelschmerzen (von 2,8 auf 1,6) erzielt werden. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse findest du in diesem YouTube-Video: Wechselbeschwerden lindern mit Shiatsu. Detaillierte Ergebnisse können im Abschlussbericht "Genussvoll & vital durch die Wechseljahre mit Shiatsu" nachgelesen werden.
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Shiatsu stellt keinen Ersatz für eine anstehende medizinische oder psychotherapeutische Behandlung dar.
Wechseljahre wann?
Wann beginnen
die Wechseljahre?
Der genaue Beginn der Wechseljahre ist bei jeder Frau individuell. Im Durchschnitt beginnen die Wechseljahre im Alter von ca. 45 Jahren mit der Phase der Prämenopause.
Dauer der Wechseljahre
Die Dauer der Wechseljahre umfasst eine Zeitspanne von etwa 20 Jahren, in der durchschnittlich ca. fünf Jahre lang stärkere oder schwächere Wechselbeschwerden auftreten können. Sie enden im Alter von ca. 65 – 70 Jahren nach der Postmenopause. Die auftretenden Symptome sind in der Zeit um die Menopause am stärksten.
Wechseljahre Anzeichen
Der Frauenkörper produziert in den Wechseljahren weiterhin weibliche Hormone, allerdings verändert sich in dieser Zeit das Ausmaß der Hormonproduktion sowie das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron. Zuerst sinkt langsam das Progesteron. Dadurch entsteht ein relativer Östrogenüberschuss, welcher sich z. B. in Stimmungsschwankungen, Regelanomalien, Konzentrationsmangel, Motivationslosigkeit und Brustschmerzen durch vermehrte Wassereinlagerungen äußern kann. Erst etwa ein Jahr vor der Menopause sinkt dann auch das Östrogen. Oft ist es erst diese Tatsache, die die klassischen Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, Herzrasen, Schlafstörungen, Libidoverlust oder trockene (Schleim)Haut auslöst.
Wechseljahre Symptome
Hitzewallungen
Schlafstörungen
Zyklusstörungen
Myome
Libidoverlust
Brustschmerzen
depressive Verstimmung
Gelenks- und Muskelschmerzen
Hitzewallungen (oft auch nur als Wallungen bezeichnet) sind wohl das bekannteste Symptom, das den Wechselbeschwerden zugeordnet wird. Hitzewallungen können von Schweißausbrüchen und Herzrasen begleitet sein. Sie können sich auch als nächtliches Schwitzen äußern.
Wallungen und nächtliches Schwitzen können sich auch auf die Qualität des Schlafes auswirken. Allerdings kann es in den Wechseljahren auch ohne Hitzewallungen zu längeren Wachphasen in der Nacht kommen.
Die Blutungsdauer und Blutmenge können sich schon viele Jahre vor den Wechseljahren, in den 30ern, verringern. Ab einem Alter von ca. 45 Jahren kann sich der Zyklus verändern: ein verkürzter oder verlängerter Zyklus, unregelmäßige Blutungen, längeres Ausbleiben der Blutung, sehr starke Regelblutungen, Zwischenblutungen oder Dauerblutungen können auftreten.
Durch die erhöhten Östrogenwerte in den Wechseljahren können auch Myome ausgebildet werden. Da die Östrogenwerte nach der Menopause sinken, kann es sein, dass die Myome dann wieder verschwinden.
Das Hormon Testosteron beeinflusst unsere sexuelle Aktivität. Bei manchen Frauen steigt der Testosteronspiegel in der Zeit um die Menopause, bei anderen sinkt er. Warum das so ist, ist noch ungeklärt. Eine Folge des sinkenden Östrogenspiegels ist, dass die Haut nicht mehr so viel Wasser speichert, und auch die Schleimhäute trockener werden. Sexuelle Unlust hängt in den Wechseljahren oft mit einer Trockenheit der Scheidenwände zusammen, da es dabei zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen kann. An dieser Stelle soll aber auch erwähnt werden, dass es durchaus auch Frauen gibt, die nach der Menopause ihre Sexualität erst recht genießen, da Verhütung und die Möglichkeit einer ungewollten Schwangerschaft wegfallen.
Viele Frauen kennen Brustspannungen und empfindliche Brüste als prämenstruelles Syndrom (PMS) kurz vor der Menstruation. In der Zeit der Prämenopause (also ca. zwischen 45 und 50) können Brustschmerzen verstärkt und über längere Phasen als sonst üblich auftreten.
Genauso wie sich manche Frauen vor der Menstruation depressiv verstimmt fühlen, kann das auch in den Wechseljahren auftreten. Allerdings verschwinden die Symptome dann nicht einfach wieder nach der Blutung, sondern sie können länger andauern. Das könnte ein guter Anlass sein, sich mit seinen Lebensthemen (nochmal) auseinander zu setzen.
Eine mögliche Ursache für Gelenks- und Muskelschmerzen ist der sinkende Östrogenspiegel, denn Östrogen spielt eine Rolle für die Gesundheit der Gelenke und Muskeln.
Wechselbeschwerden
aus Sicht der TCM
Shiatsu und TCM haben dieselben Grundlagen
Energiepotenzial nimmt ab
Welche Meridiane stehen im Mittelpunkt?
energetische Ungleichgewichte im Wechsel stärker
Raum für Neues
Warum interessiert uns hier die Sichtweise der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)? Shiatsu und TCM haben mehrere Berührungspunkte. Das theoretische Fundament von Shiatsu ist die 5-Elemente-Theorie, auf die auch die TCM aufbaut. Weiters arbeiten beide an den Energiemeridianen, die sich durch den Körper ziehen, um gestaute Energie wieder ins Fließen zu bringen. Die Betrachtung der Wechseljahre aus Sicht der TCM bietet uns außerdem einen alternativen - aus meiner Sicht sehr interessanten – Erklärungsansatz für die Gründe von Wechselbeschwerden.
Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass mit dem älter werden langsam unser Energiepotenzial (in der TCM als Essenz oder Jing bezeichnet) abnimmt. Da es den Frauenkörper Energie kostet, das monatlich ausgeschiedene Menstruationsblut zu produzieren, hört der Körper irgendwann damit auf, um Energie zu sparen.
In der Zeit von der allerersten bis zur allerletzten Monatsblutung stehen die außerordentlichen Meridiane Ren Mo (das Gefäß der Empfängnis) und Chong Mai (das Gefäß des kräftigen Aufsteigens) mit den „chinesischen“ Organen Niere, Leber, Herz, Milz und Lunge in Verbindung und können energetische Störungen ausgleichen. Was hier für ein Verständnis wichtig ist: die genannten „chinesischen“ Organe entsprechen dabei nicht den in der westlichen Medizin bekannten Organen und deren Funktionen, sondern sie haben in der TCM eher energetische Funktionen.
Hier kannst du mehr dazu erfahren: Die Organe und ihre Funktionen laut TCM.
In den Wechseljahren lassen die Funktionen von Ren Mo und Chong Mai nach und stehen dann als Ausgleichsgefäße nicht mehr zur Verfügung. Das heißt, alle energetischen Ungleichgewichte, die unser System bisher mehr oder weniger gut ausgleichen konnte, kommen nun in den Wechseljahren als Wechselbeschwerden verstärkt zum Vorschein. Vor allem in den zwei Jahren vor und nach der Menopause sind diese verstärkt zu spüren.
Die Tatsache, dass der Körper keine Energie mehr für die monatliche Menstruation aufwenden muss, hat gute Seiten. Es bedeutet nämlich, dass nun die ganze Kraft für uns selbst zur Verfügung steht, und sich im besten Fall neue Räume für eigene Projekte und Kreativität eröffnen.
Wechselbeschwerden lindern
ausgewogener Lebensstil
„In jungen Jahren konnte ich auf eine Party gehen, Alkohol trinken, eventuell eine Zigarette rauchen, spät ins Bett gehen und am nächsten Morgen habe ich nicht viel davon gemerkt. Wenn ich das jetzt mit 45 mache, dann habe ich am nächsten Morgen Kopfschmerzen, bin erschöpft und fühle mich nicht gut.“ So oder so ähnlich lauten Aussagen von Frauen, die langsam auf die Wechseljahre zugehen oder bereits im Wechsel sind. Tipps für einen ausgewogenen Lebensstil in den Wechseljahren sind: ausreichender Schlaf, Ruhephasen untertags um zu entspannen, sich etwas Gutes tun und die eigene Kreativität (wieder) aufleben lassen.
bewusste Ernährung
Ab Mitte 30 verliert die Milz (hier ist die Milz nach TCM gemeint, die für den gesamten Verdauungsprozeß zuständig ist) an Kraft, deshalb ist es wichtig, vermehrt auf die Ernährung zu achten. Die TCM empfiehlt regelmäßiges Essen (3x am Tag), gekochte Mahlzeiten und bewusstes Essen ohne andere Tätigkeiten daneben. Auf Alkohol, Zigaretten und Kaffee sollte weitgehend verzichtet werden, da sie Hitze im Körper erzeugen.
Das könnte dich auch interessieren: Milz stärken bei Milz-Qi-Mangel
regelmäßige Bewegung
Wichtig ist regelmäßige Bewegung, die aber nicht zu anstrengend sein sollte. Bewegung hilft unter anderem, einer Leber-Qi-Stagnation vorzubeugen. Die Leber-Qi-Stagnation ist ein sehr weit verbreitetes energetisches Ungleichgewicht. Frauen, die diese schon vor den Wechseljahren hatten, merken sie in dieser Zeit ganz besonders.
Hier kannst du mehr dazu erfahren: Was ist eine Leber-Qi-Stagnation?
Shiatsu
wirkt positiv
Shiatsu wirkt sich insgesamt positiv auf das Wohlbefinden von Frauen in den Wechseljahren aus, was auch eine Besserung der Wechselbeschwerden miteinschließt. Mehr dazu unter Shiatsu bei Wechselbeschwerden.
Eine Übung, die ich dir für zu Hause empfehlen möchte, um deine Energie aus dem Kopf in die Füße zu bringen, findest du auf meinem YouTube-Kanal: Übung für zu Hause zum Erden und Entspannen. Diese Übung hilft übrigens auch gegen einen verspannten Nacken und verspannte Schultern.
Wechselbeschwerden Literatur
Zu den grundlegenden Informationen auf meiner Webseite empfehle ich ausführliche Informationen aus folgenden Büchern, die mir als Lehrgrundlage dienen:
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Kaffka, Andrea A.: Wechseljahre Wandlungsjahre. Die Lebensmitte neu entdecken. Ohne Hormone behandeln. Mit chinesischer Heilkunde Beschwerden vorbeugen und heilen.
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Madejsky, Margret: Alchemilla. Eine ganzheitliche Kräuterheilkunde für Frauen. (betrifft nicht nur die Wechseljahre sondern das gesamte Frauenleben)
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Northrup, Christiane: Weisheit der Wechseljahre. Selbstheilung, Veränderung und Neuanfang in der zweiten Lebenshälfte.