PMS und andere MENSTRUATIONSBESCHWERDEN
Der weibliche Zyklus aus westlicher Sicht
Schon bei der Geburt sind sämtliche Eizellen (rund 400.000) in den Eierstöcken einer Frau angelegt. Durch das Zusammenwirken von mehreren Hormonen beginnt in der Pubertät die Periode, wobei die allererste Regelblutung Menarche genannt wird. Das Hormonsystem im Menstruationszyklus ist sehr komplex und fein aufeinander abgestimmt. Der hormonelle Ablauf spielt sich in der Pubertät zu einem regelmäßigen Zyklus ein und wiederholt sich dann jeden Monat bis zur Menopause. Der weibliche Zyklus kann in vier Phasen eingeteilt werden.
Phase der Menstruationsblutung
Der Zyklus der Frau beginnt mit dem ersten Tag der Menstruationsblutung. In dieser Phase wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) abgestoßen. Diese Phase wird auch Blutungsphase oder Menstruationsphase genannt und ist eine Zeit des Rückzugs, der Innenschau, des Besinnens. Es ist ein guter Zeitpunkt, um dir die Frage zu stellen, was du gerne loswerden möchtest.
Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
In dieser Phase sind wir Frauen sehr strukturiert. Du kannst diese Zeit also gut nützen, wenn du strukturiert und konzentriert arbeiten willst. Der Hypothalamus, ein Teil unseres Gehirns, regt über einen Hormonimpuls (GnRH = Gonadotropin-Releasing-Hormon) monatlich die Hypophyse an. Diese schüttet daraufhin das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus. Die Eizelle und deren Umhüllung (Follikel) beginnen dadurch zu wachsen. Währenddessen setzt der Follikel Östrogene frei. Diese wiederum fördern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Phase des Eisprungs
Diese Phase ist in der Mitte des Zyklus und hier findet ungefähr am 14. Zyklustag der Eisprung statt. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ist in der Zeit kurz vor dem Eisprung bis zum Tag des Eisprungs am höchsten. Der Eisprung wird durch das luteinisierende Hormon (LH), das von der Hypophyse ausgeschüttet wird, ausgelöst. Der Follikel platzt auf und entlässt die nun reife Eizelle. Diese wird von den Flimmerhärchen der Eileiter aufgefangen und in die Gebärmutter transportiert. Das Ei ist nun 12 Stunden befruchtungsfähig.
Prämenstruelle Phase
In dieser Phase sind wir Frauen gerne kreativ und wir können diese Zeit gut nützen, um neue Ideen in die Welt zu bringen. Nach dem Eisprung bleibt der Follikel im Eierstock zurück und wandelt sich in einen Gelbkörper um, der das Hormon Progesteron produziert. Wenn das Ei unbefruchtet bleibt, stirbt der Gelbkörper ab, und es kommt zur nächsten Regelblutung.
In dieser Phase kann auch das Prämenstruelle Syndrom (PMS) mit Symptomen wie Brustspannen, gereizte Stimmung, depressive Verstimmung, Kopfschmerzen, Migräne, ziehende Bauchschmerzen, Rückenschmerzen im unteren Rücken, Blähungen oder Durchfall auftreten. Mehr dazu unter PMS – Prämenstruelles Syndrom.
Der weibliche Zyklus aus Sicht der TCM
Shiatsu und TCM haben dieselben Grundlagen
Warum interessiert uns hier die Sichtweise der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)? Shiatsu und TCM haben mehrere Berührungspunkte. Das theoretische Fundament von Shiatsu ist die 5-Elemente-Theorie, auf die auch die TCM aufbaut. Weiters arbeiten beide an den Energiemeridianen, die sich durch den Körper ziehen, um gestaute Energie wieder ins Fließen zu bringen.
Blutsee läuft über
Die Gebärmutter ist über die außerordentlichen Meridiane Ren Mo (das Gefäß der Empfängnis) und Chong Mai (das Gefäß des kräftigen Aufsteigens) mit den „chinesischen“ Yin-Organen Niere, Leber, Milz, Lunge und Herz verbunden. Über Ren Mai und Chong Mai fließt Blut aus den Yin-Organen in die Gebärmutter, bis der „Blutsee“ überläuft, und es zur Blutung kommt. Was hier für ein Verständnis wichtig ist: die genannten „chinesischen“ Organe entsprechen dabei nicht den in der westlichen Medizin bekannten Organen und deren Funktionen, sondern sie haben in der TCM eher energetische Funktionen.
Aufgaben der Yin-Organe im weiblichen Zyklus
Die Yin-Organe haben im Ablauf des weiblichen Zyklus spezielle Aufgaben. Die Niere liefert als Speicher der Essenz (auch Jing genannt) die Basisenergie für die Blutbildung. Für die Blutbildung an sich ist die Milz zuständig. Die Leber speichert das Blut und gibt das überschüssige Blut über die außerordentlichen Leitbahnen an die Gebärmutter weiter.
Welche Aufgaben die Yin-Organe außerhalb des Menstruationszyklus haben, kannst du hier nachlesen: Die Organe und ihre Funktionen laut TCM.
Die Menstruationsblutung
Beschwerden vor oder während der Menstruation sind keinesfalls normal, obwohl sie bei uns sehr weit verbreitet sind. Laut TCM sollte die Menstruationsblutung regelmäßig eintreten (alle 26 – 35 Tage), 3 -5 Tage dauern und schmerzfrei sein. Das Blut sollte von Anfang an frei fließen und frei von Klumpen sowie geruchlos sein.
Zyklusstörungen
PMS - Prämenstruelles Syndrom
Das prämenstruelle Syndrom ist die wohl am weitesten verbreitete Störung im Zusammenhang mit der Menstruation. Es tritt nur wenige Tage vor der Blutung auf und ist mit Einsetzen der Menstruation wieder weg. Ursache für das PMS ist eine Leber-Qi-Stagnation. Symptome können Brustspannen, gereizte Stimmung, depressive Verstimmung, Kopfschmerzen, Migräne, ziehende Bauchschmerzen, Rückenschmerzen im unteren Rücken, Blähungen oder Durchfall sein. Ursachen für PMS können zu wenig Bewegung, Stress im Alltag oder emotionale Belastung sein.
Was du tun kannst, um einer Leber-Qi-Stagnation vorzubeugen, findest du in meinem Blogartikel: Was ist eine Leber-Qi-Stagnation?
Das könnte dich auch interssieren: PMDS - Shiatsu hilft dir, Spannungen und inneren Druck abzubauen
Regelschmerzen
Regelschmerzen können vor, während oder nach der Menstruation auftreten. Damit laut TCM eine normale Regelblutung eintreten kann, muss einerseits genügend Blut vorhanden sein, die Milz muss also genügend Blut produzieren. Andererseits muss sich das Blut ausreichend bewegen, die Leberenergie muss also frei fließen. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, so können Regelschmerzen entstehen. Neben einer Leber-Qi-Stagnation kann auch Kälte im Uterus eine Ursache für Regelschmerzen sein.
ausbleibende oder schwache Regelblutung
Bei einer ausbleibenden oder schwachen Blutung kann es sein, dass entweder die Niere nicht genügend Essenz für die Blutproduktion der Milz hat, oder aber die Milz selbst zu schwach ist, um ausreichend Blut zu produzieren. Wohlgemerkt handelt es sich hier wieder um die „chinesischen“ Organe. Eine Schwäche der Niere kann entweder eine angeborene Nierenschwäche sein oder durch großen Stress, Exzesse, eine Geburt ausgelöst werden. Wenn die Milz zu schwach ist, um ihren Aufgaben nachzukommen, dann nennen wir das auch Milz-Qi-Mangel.
Was genau ein Milz-Qi-Mangel ist, und was du dagegen tun kannst, findest du in meinem Blogartikel: Was ist ein Milz-Qi-Mangel?
Eine schwache Regelblutung bzw. längere Pausen zwischen den Blutungen als üblich können ab einem Alter von ca. 45 Jahren auch den Beginn der Wechseljahre anzeigen.
Shiatsu bei Menstruationsbeschwerden
Je nach Ursache für die Menstruationsbeschwerden werden nach einer ausführlichen Anamnese unterschiedliche Behandlungsansätze gewählt, die bei dir das Qi wieder zum Fließen und mehr Wärme in deinen Körper bringen. Ich begleite Dich gerne!
Shiatsu stellt keinen Ersatz für eine anstehende medizinische oder psychotherapeutische Behandlung dar.
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